Ein Sauerteigstarter ist das Herz vieler Brotbäckereien, aber manchmal bereitet er Kopfzerbrechen. In diesem ausführlichen Ratgeber beantworten wir häufige Fragen und Probleme rund um den Sauerteigstarter: Was tun, wenn er nicht aufgeht, merkwürdig riecht oder ungewöhnlich aussieht?
Mit den folgenden Hinweisen gelingt es Ihnen, Ihren Starter zuverlässig zu pflegen und leckeres Brot zu backen.
Klicke einfach auf die Frage, die dich interessiert und du wirst automatisch zur Antwort geleitet:
- Was hilft einem Sauerteigstarter, der nicht richtig funktioniert?
- Wie merke ich, ob mein Sauerteigstarter tot ist?
- Was, wenn mein Starter schlecht riecht (und wie riecht ein guter Starter)?
- Was, wenn ich Schimmel in meinem Starter sehe?
- Warum geht mein Sauerteigstarter auf und fällt dann wieder zusammen?
- Mein Sauerteig geht im Glas nicht richtig auf. Wie kann ich ihn dazu bringen, höher zu gehen?
- Sollte ein Sauerteigstarter flüssig sein?
- Warum hat mein Sauerteig Starter keine großen Blasen?
- Mir ist das Mehl ausgegangen, mit dem ich meinen Sauerteig Starter füttere. Kann ich ein anderes Mehl verwenden?
- Wie kann ich meinen Sauerteigstarter aktiver machen?
- Wie kann ich meinen Sauerteigstarter saurer (oder weniger sauer) machen?
- Auf meinem Starter bildet sich eine dünne, klare Schicht, wie kann ich das beheben?
- Muss ich jedes Mal etwas von meinem Starter wegschütten, wenn ich ihn füttere?
- Ich kann meinen Sauerteigstarter nicht bei Zimmertemperatur aufbewahren, kann ich ihn im Kühlschrank lagern?
- Was passiert, wenn ich vergesse, meinen Sauerteigstarter zu füttern?
- Mein Sauerteig Starterglas ist total verdeckt, wie oft sollte ich es reinigen?
Was hilft einem Sauerteigstarter, der nicht richtig funktioniert?
Ein Sauerteigstarter, der nicht richtig in Schwung kommt, braucht vor allem optimale Bedingungen und etwas Geduld. Hier ein paar Tipps, falls Ihr Starter nicht wie erwartet blubbert oder aufgeht:
Wärme und Umgebung
Halten Sie den Starter schön warm. Ideal sind 24–28 °C, denn bei zu niedrigen Temperaturen läuft die Gärung sehr schleppend. Stellen Sie das Glas an einen warmen Ort (z. B. in die Nähe einer Heizung oder in den Ofen mit eingeschalteter Lampe) und verwenden Sie lauwarmes Wasser zum Ansetzen. Wärme beschleunigt die Vermehrung der Hefen und Milchsäurebakterien.
Regelmäßig füttern
Füttern Sie Ihr Anstellgut häufiger, um es zu stärken. Bei einem trägen Starter kann es helfen, ihn ein paar Tage lang täglich (oder mindestens 3–5× pro Woche) zu füttern. Entfernen Sie dabei immer einen Teil (siehe weiter unten zum Discard) und fügen Sie frisches Mehl und Wasser hinzu. Durch die regelmäßige Fütterung bekommt der Starter neue Nahrung und die Mikroorganismen vermehren sich kräftiger.
Vollkornmehl nutzen
Gerade in der Anfangsphase oder wenn der Starter schwächelt, füttern Sie am besten mit Vollkornmehl (z. B. Roggenvollkorn). Vollkorn enthält mehr Nährstoffe und Mikroorganismen aus der Schale, was den Gärprozess ankurbelt. Ein kleiner Löffel Roggenvollkornmehl kann manchmal Wunder wirken. Auch ein Schuss unbehandelter Ananassaft oder Apfelsaft wird gelegentlich empfohlen, um wilde Hefen einzubringen – meist reicht aber Vollkornmehl völlig aus.
Konsistenz prüfen
Ist der Ansatz vielleicht zu dünnflüssig? Ein sehr flüssiger Starter kann die Gase schlecht halten und geht kaum im Volumen auf. Falls Ihr Starter wie Suppe wirkt, fügen Sie beim nächsten Füttern etwas weniger Wasser hinzu. Ein Teigverhältnis von etwa 1:1 (Mehl:Wasser) ergibt eine breiige, aber nicht zu dünne Konsistenz, die für Starter ideal ist.
Geduld haben
Vor allem, wenn Sie gerade erst einen Sauerteigstarter ansetzen, ist Geduld wichtig. In den ersten Tagen läuft die Fermentation nicht linear. Oft sprudelt es am zweiten Tag und dann kommt scheinbar nichts mehr – das ist normal. Die „falschen“ Bakterien sterben ab und Milchsäurebakterien sowie Hefen übernehmen. Dieser Prozess kann 5–14 Tage dauern, bis der Starter wirklich aktiv und stabil ist. Also nicht zu früh aufgeben!
Wenn allerdings nach etwa zwei Wochen trotz aller Maßnahmen keinerlei Aktivität zu sehen ist, können Sie einen Neuanfang wagen (prüfen Sie dann aber Wasser und Mehl, um Fehlerquellen auszuschließen).
Kurzum: Wärme, Nahrung und Zeit sind die drei Zutaten, die einen schwächelnden Sauerteigstarter wieder in Gang bringen. Mit konsequenter Pflege (und sauberem Arbeiten) werden die Hefen bald auf Touren kommen und Ihr Starter „funktioniert“ dann wie gewünscht.
Wie merke ich, ob mein Sauerteigstarter tot ist?
Viele Hobbybäcker fürchten, ihr Sauerteigstarter könnte irgendwann „gestorben“ sein. Doch die gute Nachricht: Ein Starter ist sehr robust und meist eher dormant (eingeschlafen) als wirklich tot. Sie können folgendermaßen einschätzen, wie es um Ihren Starter steht:
Bläschen und Aktivität
Beobachten Sie den Starter nach dem Füttern. Wenn sich innerhalb von 6–12 Stunden zumindest einige Bläschen bilden und der Teig leicht aufgeht, ist Leben drin. Auch ein etwas aufgegangener, dann wieder gefallener Starter ist nicht tot – im Gegenteil, er hat gearbeitet. Keine sichtbaren Bläschen über Tage hinweg deuten hingegen auf ernsthafte Probleme hin.
Geruch prüfen
Ein gesunder Sauerteig riecht angenehm säuerlich bis fruchtig (viele vergleichen es mit Joghurt, Hefe oder überreifem Obst). Unangenehme Gerüche sind Warnsignale:
-
Nagellackentferner/Aceton: Hunger – der Starter will gefüttert werden.
-
Faulig/modrig: Alarmzeichen → Starter entsorgen.
Aussehen und Farbe
Ein vitaler Starter hat eine homogene cremefarbene bis gräuliche Farbe (je nach Mehl) und vielleicht eine leichte Kruste an den Rändern.
Unrettbar ist er, wenn:
-
bunte, flauschige Schimmelflecken sichtbar sind
-
sich starke ungewöhnliche Verfärbungen zeigen
-
sich eine dicke schleimige Schicht bildet
Leichte graue Verfärbungen nach längerer Lagerung sind meist harmlos, aber bunter Schimmel keinesfalls.
Fazit
Ein Starter ist selten wirklich tot. Solange kein Schimmel zu sehen ist und kein extremer Gestank auftritt, kann man einen schwachen Starter mit ein paar Auffrischungen meist wiederbeleben.
Nur bei Schimmel oder Fäulnis hilft: neu starten.
Was, wenn mein Starter schlecht riecht (und wie riecht ein guter Starter)?
Der Geruch ist ein wichtiger Indikator für den Zustand Ihres Sauerteigs.
Ein gesunder Starter verströmt einen angenehm säuerlichen, leicht hefigen Duft, der an Joghurt, reifes Obst oder Bier erinnern kann. Je nach Mehl gibt es feine Unterschiede:
-
Weizensauer riecht mild und „blumig“
-
Roggensauer kräftiger, malzig-säuerlich
Ein guter Starter riecht zwar sauer, aber nicht ekelig.
Wenn der Starter schlecht riecht:
Starker Essig- oder Lösemittelgeruch (Aceton)
→ Der Starter ist hungrig.
Durch längeres Stehen ohne Futter produzieren die Mikroben vermehrt Säure und Alkohol.
Die Lösung:
-
Hooch abgießen
-
Starter frisch füttern
-
ggf. häufiger auffrischen
Fauliger, übler Geruch
→ Verdorben, schädliche Bakterien haben sich durchgesetzt.
Das passiert selten, aber wenn, dann: entsorgen und neu starten.
Ungewohnte Zwischengerüche
In der Entwicklungsphase (Tag 2–3) eines neuen Starters entstehen manchmal käseartige oder „Socken“-Gerüche.
Das ist normal und vergeht automatisch, sobald sich die Milchsäurebakterien durchsetzen.
Zusammenfassung:
Guter Geruch = mild-sauer, fruchtig oder hefig.
Schlechter Geruch = Hunger oder Verderb.
Was, wenn ich Schimmel in meinem Starter sehe?
Schimmel ist der Feind jedes Sauerteigs.
Wenn Sie flauschige Flecken sehen (weiß, grün, grau, schwarz etc.):
→ sofort entsorgen.
Selbst wenn der Schimmel nur am Rand oder Deckel sitzt, können unsichtbare Sporen das gesamte Anstellgut durchzogen haben.
Warum entsteht Schimmel?
-
Verunreinigungen
-
Nicht gereinigtes Glas
-
Langes Vernachlässigen
-
Offenes Stehenlassen
Vorbeugung:
-
Sehr saubere Arbeitsweise
-
Regelmäßig das Glas wechseln
-
Starter mit einem Tuch oder losem Deckel abdecken
-
Bei längeren Backpausen lieber im Kühlschrank lagern
(Hinweis: Kahmhefe ist keine Schimmelart, sondern eine harmlose weiße Haut. Im Zweifel aber entsorgen.)
Warum geht mein Sauerteigstarter auf und fällt dann wieder zusammen?
Das ist normal und gehört zum Zyklus eines lebendigen Sauerteigs.
Was passiert dabei?
-
Nach dem Füttern verstoffwechseln Hefen und Bakterien die Nährstoffe → CO₂ entsteht
-
Das CO₂ bläht den Teig auf → der Starter steigt
-
Wenn die Nahrung aufgebraucht ist, entweicht Gas → der Starter fällt zusammen
Der Zeitpunkt des Zusammenfallens bedeutet:
→ Der Starter ist reif bzw. „verbraucht“.
Viele Bäcker bevorzugen den Starter kurz bevor er einzusacken beginnt, dann sind die Hefen besonders aktiv.
Wenn er sehr schnell wieder einfällt:
-
Passenden Fütterungszeitpunkt finden:
Am besten nutzen, wenn er sein Peak-Volumen erreicht hat. -
Starter fester führen:
Flüssige Starter fallen schneller wieder ein. -
Nicht erschüttern:
Bewegungen können den Starter sofort kollabieren lassen.
Fazit:
Das Auf und Ab zeigt, dass der Starter lebt.
Wichtig ist nicht, ob er wieder einfällt. Sondern dass er überhaupt aufgeht.
Mein Starter geht im Glas nicht richtig auf. Wie kann ich ihn dazu bringen, höher zu gehen?
Wenn der Starter sich kaum im Volumen vergrößert, kann es an mehreren Faktoren liegen.
1. Temperatur erhöhen
Unter 20 °C ist ein Starter oft träge.
Ideal: 24–26 °C.
Methoden:
-
im warmen Wasserbad
-
im ausgeschalteten Ofen mit Lampe
-
auf der Heizung
2. Häufiger und richtig füttern
Ein träge reagierender Starter braucht oft mehrere Auffrischungen hintereinander (evtl. 2× täglich).
3. Mehl mit hohem Glutengehalt verwenden
Weizenmehl Type 550 oder Dinkelmehl mit 12–13 % Protein stärkt das Glutengerüst.
Roggenstarter gehen in der Höhe weniger auf – das ist normal.
4. Hydration anpassen
Sehr flüssige Starter blubbern, aber steigen kaum.
→ Weniger Wasser = festerer Starter = mehr Volumen.
5. Peak beobachten
Manchmal geht der Starter nachts hoch und fällt wieder ein.
→ Gummiband-Markierung hilft beim Beobachten.
Wichtig:
Nicht jeder Starter muss sich verdoppeln.
Roggen- oder sehr flüssige Ansätze arbeiten eher „in der Breite“ statt in der Höhe.
Sollte ein Sauerteigstarter flüssig sein?
Die Konsistenz eines Sauerteigstarters kann variieren. Es gibt:
-
flüssige Starter (z. B. 100 % Hydration)
-
feste Starter (50–60 % Hydration, z. B. Lievito Madre)
Beides ist richtig und möglich – wichtig ist nur, dass Sie konstant füttern und führen.
Typische Konsistenzen:
100 % Hydration (gleich viel Mehl und Wasser):
-
dickflüssig wie Pfannkuchenteig
-
sehr gängig, leicht zu rühren
-
zeigt viele kleine Bläschen, geht aber weniger hoch
Fester Starter (50–70 % Wasseranteil):
-
knetbar
-
fermentiert langsamer, bleibt länger stabil
-
ergibt oft milderes Aroma und bessere Volumenbildung
Flüssig vs. fest – kein Qualitätsunterschied
Der Starter kann:
-
flüssig gut arbeiten
-
fest gut arbeiten
Sehr flüssig mit Wasserschicht oben → Hungerzeichen.
Dann beim nächsten Füttern einfach etwas weniger Wasser geben.
Fazit:
Der Starter „soll“ nicht flüssig oder fest sein, beides ist erlaubt.
Wichtig ist Aktivität, Geruch und eine angenehm pastige Konsistenz.
Warum hat mein Starter keine großen Blasen?
Die Größe der Gasblasen hängt von mehreren Faktoren ab.
1. Hydration (Wassergehalt)
-
Flüssige Starter → viele kleine feine Blasen
-
Feste Starter → größere Blasen, da dichterer Teig
2. Mehltyp / Gluten
-
Glutenreiche Mehle (Weizen/Dinkel) → größere Blasen
-
Roggen → feinporig (kein stabiles Klebergerüst)
Ein Roggenstarter ohne große Blasen ist vollkommen normal.
3. Reifegrad
Große Blasen sieht man oft kurz vor dem Peak,
aber nach dem Peak können sie wieder verschwinden.
4. Rühren
Häufiges Rühren ↓ große Blasen
Weniger Rühren ↑ größere Blasen
Wichtig:
Keine großen Blasen ≠ schwacher Starter.
Wirklich problematisch ist es nur, wenn gar keine Blasen entstehen.
Mir ist das Mehl ausgegangen, mit dem ich meinen Starter füttere. Kann ich ein anderes Mehl verwenden?
Ja! Sauerteigkulturen sind sehr flexibel.
Mehlwechsel – so geht’s
Sie können problemlos von:
-
Roggen → Weizen
-
Weizen → Dinkel
-
Dinkel → Roggen
-
helles Mehl → Vollkorn
wechseln.
Der Starter passt sich dem neuen Mehl an. Nach 5–6 Fütterungen ist er vollständig „umgezüchtet“.
Hinweise beim Mehlwechsel:
-
Nicht ständig wechseln, das stresst die Mikroorganismen.
-
Einmal umstellen → dann dabei bleiben, zumindest für eine Zeit.
-
Unterschiedliche Mehle erzeugen unterschiedliches Verhalten:
-
Roggen → schneller, saurer, aktiver
-
Helles Weizenmehl → milder, sanfter
-
Fazit:
Ihr Starter nimmt jedes mehlhaltige Futter an.
Temporäre Mehlwechsel sind unproblematisch.
Wie kann ich meinen Sauerteigstarter aktiver machen?
Wenn der Starter träge wirkt, langsamer wird oder wenig aufsteigt, helfen folgende Maßnahmen:
1. Wärmer führen
Ideal: 26–30 °C
→ schnelle Hefevermehrung
Aber: Über 38 °C sterben Mikroben ab.
2. Öfter füttern
Ein Starter, der nur 1× pro Woche Nahrung bekommt, ist naturgemäß schwach.
Für maximale Aktivität:
-
1–2 Tage lang 2× täglich füttern
-
bei Raumtemperatur reifen lassen
3. Vollkorn-Booster
Etwas Vollkorn (z. B. 10–20 %) ins Futter mischen → mehr Mikroben + mehr Mineralstoffe → stärkerer Starter.
4. Höheres Fütterungsverhältnis
Beispiel:
-
statt 1:1:1 → 1:2:2 oder 1:3:3
Mehr frisches Mehl = mehr Nahrung = mehr Hefen.
5. Wasserqualität prüfen
Stark gechlortes Wasser kann Hefen hemmen.
Alternative:
-
gefiltert
-
abgestanden
-
stilles Mineralwasser
6. Sauerstoff einarbeiten
Ab und zu rühren, das fördert die aerobe Hefevermehrung.
Ergebnis:
Ein aktiver Starter zeigt innerhalb von 4–8 Stunden bei 25–28 °C eine deutliche Verdopplung.
Wie kann ich meinen Sauerteigstarter saurer (oder weniger sauer) machen?
Der Säuregrad lässt sich beeinflussen durch:
So wird der Starter SAURER
1. Länger reifen lassen / seltener füttern
Mehr Reife → mehr Milchsäure + Essigsäure.
2. Kühle Führung (für Essigsäure)
18–20 °C erzeugen intensivere Säuren.
3. Feste Führung
Wenig Wasser → mehr Essigsäure, kräftigerer Geschmack.
4. Vollkorn verwenden
Mehr Mineralstoffe → mehr Säureproduktion.
So wird der Starter MILDER
1. Häufiger füttern
Säure wird immer wieder „verdünnt“.
2. Warme Führung (25–28 °C)
Fördert milde Milchsäure.
3. Weiche / flüssige Führung
Mehr Wasser → mildere Säure.
4. Helles Mehl
Weniger Mineralstoffe → sanfteres Aroma.
Hinweis:
Auch der Brotteig selbst (lange kalte Gare etc.) beeinflusst die Säure des Brotes unabhängig vom Starter.
Auf meinem Starter bildet sich eine dünne, klare Schicht, wie kann ich das beheben?
Diese Flüssigkeit nennt man Hooch (engl.) oder umgangssprachlich „Fusel“.
Sie besteht aus Alkohol und entsteht, wenn der Starter hungrig ist.
So gehen Sie damit um:
1. Flüssigkeit abgießen
Die bräunliche oder klare Schicht vorsichtig abgießen.
2. Starter durchrühren oder oberste Schicht abnehmen
Oben ist der Starter oft sehr sauer – manche nehmen die oberste Schicht ab.
3. Kräftig füttern
Nach dem Abgießen Mehl und Wasser zugeben und gründlich mischen.
Der Starter sollte nach kurzer Zeit wieder Bläschen zeigen.
Warum entsteht Hooch?
-
Der Starter stand zu lange ohne Futter.
-
Die Hefen verstoffwechseln Alkohol, wenn kaum noch Nahrung da ist.
-
Der Teig trennt sich in flüssige und feste Bestandteile.
Eine kleine Menge Hooch nach 1 Woche im Kühlschrank ist normal.
Eine dicke dunkle Schicht → deutliche Vernachlässigung.
Vorbeugung:
-
Regelmäßig füttern (Raumtemperatur: spätestens alle 24–48 h)
-
Im Kühlschrank: alle 1–2 Wochen auffrischen
-
Zwischenrühren kann helfen, ersetzt aber keine Fütterung
Wichtig:
Hooch ist kein Schimmel.
Schimmel ist farbig (rosa, grün, schwarz, flauschig).
Hooch ist nur ein Zeichen von Hunger.
Muss ich jedes Mal etwas von meinem Starter wegschütten, wenn ich ihn füttere?
Das sogenannte Discard (Verwerfen) führt oft zu Verwirrung.
Ja: Du musst einen Teil des Starters entfernen, aber nein, du musst ihn nicht wegwerfen.
Warum wird etwas abgenommen?
1. Mengenkontrolle
Wenn man immer nur Mehl und Wasser zugibt, vervielfacht sich der Starter schnell:
50 g Starter → +50 g Mehl +50 g Wasser = 150 g
Nächste Fütterung wieder +100 g = 250 g
Dann 450 g
usw.
Nach wenigen Tagen hätten Sie Kilo-mengen.
2. Nährstoffbalance
Wenn der Starter immer weiter verdünnt wird, hat er:
-
zu wenig frische Nahrung
-
zu viel alte Säure
→ Das hemmt die Hefen.
→ Der Starter wird schlapp.
Durch das Entfernen eines Großteils bekommt der verbleibende Starter ein gutes Verhältnis von frischem Mehl zu altem Starter.
Das hält ihn gesund und aktiv.
Was tun mit dem Discard?
Nicht wegschütten!
Sie können es verwenden für:
-
Pancakes
-
Waffeln
-
Cracker
-
Pizza
-
Kuchen
-
Brotfladen
-
oder zum Weitergeben an Freunde
Im Kühlschrank sammeln geht problemlos.
Fazit:
Ja, Discard ist nötig, aus praktischen Gründen und zum Erhalt der Aktivität.
Aber es muss nicht im Müll landen.
Ich kann meinen Sauerteigstarter nicht bei Zimmertemperatur aufbewahren, kann ich ihn im Kühlschrank lagern?
Ja! Der Kühlschrank ist ideal, wenn Sie nicht täglich backen.
Wie lange hält sich der Starter im Kühlschrank?
2–3 Wochen überlebt ein Starter problemlos ohne Fütterung.
Viele füttern ihn:
-
1× pro Woche (optimal)
-
spätestens alle 7–14 Tage
Er hält länger, verliert aber mit der Zeit etwas Triebkraft.
Vor dem Backen:
Wenn der Starter:
-
kürzer als 7 Tage im Kühlschrank war → oft direkt verwendbar
-
länger als 7–10 Tage ruhte → 1–2× auffrischen vor Gebrauch
So lagert man ihn:
-
Starter nach dem Füttern 1 Stunde anspringen lassen
-
Glas lose verschließen (damit Gas entweichen kann)
-
ab in den Kühlschrank
Vorteile der Kühlschranklagerung:
-
deutlich weniger Füttern nötig
-
kaum Mehlverbrauch
-
sehr gute Alltagslösung für Hobbybäcker
Hinweis:
Über Monate im Kühlschrank kann der Starter zwar überleben,
aber er baut Hefen ab und lässt sich manchmal nur schwer wiederbeleben.
Was passiert, wenn ich vergesse, meinen Sauerteigstarter zu füttern?
Häufige Szenarien:
1. Nach ein paar Tagen bei Raumtemperatur
Der Starter:
-
riecht streng/acetonscharf
-
hat Hooch gebildet
-
ist sehr sauer
→ Das ist einfach Hunger.
Lösung: kräftig auffrischen.
Nach 1–2 Fütterungen ist er meist wie neu.
2. Nach 1–2 Wochen bei Raumtemperatur
Nicht ideal, aber:
-
Wenn kein Schimmel und kein fauliger Geruch → Rettung möglich
-
Etwas Starter vom Boden entnehmen
-
Mehrfach füttern (12–24 h Abstand)
Wenn er nicht wieder aktiv wird → neu ansetzen.
3. Nach vielen Wochen im Kühlschrank
Auch hier:
-
viel Hooch
-
sehr sauer
-
Hefen stark reduziert
Entweder:
-
mehrere Auffrischungen → Starter erholt sich
oder -
neu starten (manchmal einfacher)
Grundsätzlich:
Sauerteigstarter sind robust.
Sie sterben nicht abrupt, sie „schlafen“ ein.
Sobald man sie wieder füttert, erwachen sie oft.
Mein Starterglas ist total verdreckt, wie oft sollte ich es reinigen?
Ein sauberes Glas ist wichtiger, als viele denken.
Mit der Zeit sammeln sich am Rand eingetrocknete Teigreste – diese können ein Nährboden für Schimmel werden.
Wie oft sollte man reinigen?
-
Mindestens 1× pro Woche
-
Viele Bäcker wechseln bei jeder Fütterung in ein sauberes Glas
-
Spätestens wenn:
-
Teigkrusten am Rand sind
-
der Deckel klebt
-
der Starter längere Zeit im Kühlschrank steht
-
Warum überhaupt reinigen?
-
Trockene Teigreste am Glasrand können mit der Zeit schimmeln
-
Auch wenn der Starter selbst gesund ist, kann der Rand ihn kontaminieren
-
Ein sauberes Glas ermöglicht bessere Sicht auf Bläschen und Volumen
So geht man vor:
-
Sauberes, heiß ausgewaschenes Glas bereitstellen
-
Nur die benötigte Menge Starter ins neue Glas umfüllen
-
Dort füttern
-
Altes Glas gründlich spülen (heißes Wasser oder Spülmaschine reicht)
Keine Desinfektionsmittel verwenden – der Starter ist ein Lebensmittel.
Praxisempfehlung:
-
Bei täglichem Füttern → spätestens jedes Wochenende das Glas wechseln
-
Bei Kühlschranklagerung → bei jeder Fütterung wechseln
-
Nicht mehr als 2–3 Fütterungen im gleichen Glas, wenn es sichtbar verschmutzt ist
Fazit:
Ein sauberer Behälter bedeutet weniger Risiko für Schimmel und ein stabileres Milieu für die Mikroben.
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